Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall befeuern viele Medien das Bild des dummen, abgehängten Ossis und vertiefen so den Graben zwischen Ost und West. Das ist beschämend und sollte schleunigst aufhören. Ein Kommentar
Seit einigen Wochen touren ein paar fremde Gestalten durch Sachsen und Brandenburg. Es sind Menschen, die gekommen sind, um über die bevorstehenden Landtagswahlen zu berichten. Sonst fahren sie nicht allzu häufig "in den Osten", warum auch? Baden-Württemberg und Bayern sind schließlich auch schön. Oder Hessen und Nordrhein-Westfalen. Eigentlich ist so ziemlich alles schöner als die nicht mehr ganz so neuen Bundesländer. Diesen Eindruck erhalten zumindest Leser*innen, die in letzter Zeit zum Beispiel durch den SPIEGEL blätterten.
Wie der #Spiegel mit seinen Titelbildern seit 1989 auf #Ostdeutschland schaut - und dabei stets einen westdeutschen Blick behält. Unsere Analyse: https://t.co/9KG1QYT7hl pic.twitter.com/Lwc2QytaCg
— einwende @einwende@osten.social (@einwende) 24. August 2019
Oder die ZDF-Doku Am Puls Deutschlands schauten –"abgehängt und abgeschrieben" sind wir hier. Und mit wir und hier sind immer gleich alle zwischen Rostock und Dresden gemeint. Wir, die Ossis, tragen hässliche Deutschlandhüte und rechts sind wir sowieso auch alle. Naja, bis auf etwa 80 Prozent, aber über die wird kaum berichtet. Warum auch, Neonazis klicken sich schließlich besser. Den meisten deutschen Medien fehlen nicht nur Ostdeutsche in den Redaktionen, sondern auch das Bewusstsein für eine moderne Ostdeutschland-Berichterstattung. Wie man diese Probleme ändern kann, seht ihr im Video.
Dieser Kommentar erschien zuerst am 30. August 2019 auf ze.tt.
Ein anderer Blick, den ich mit meinen 68 bekommen habe, als WESSI .. aus NRW.Hoffe ich erlbe es noch, das sich da in den Verhältnissen was ändet. Z.B. fand ich das Gesundheitssystem um den sich der Staat kömmerte, als unser 2 Klassen System hier. Wo Konzerne wie HELIOS Millionen verdinen . Nur das an Leistung anbieten was Geld bringt.Da steht für mich, nicht der Mensch, sondern das Geld im Fokus.